Geschichte Kirchhams

Kirchhams Geschichte XX

Am Fuße der letzten Ausläufer des Alpenvorlandes - am Tor zum Salzkammergut im Bezirk Gmunden - liegt die Gemeinde Kirchham.

Das Gemeindegebiet umfasst 28 Quadratkilometer und erstreckt sich höhenmäßig zwischen 430 und 806 Meter (Haberg) über dem Meer. Die Katastralgemeinden Feichtenberg, Kaltenmarkt, Kampesberg, Kirchham, Kogl und Krottendorf bilden unsere Gemeinde.

Kirchham wird von den beiden „Laudach-Flüssen“ durchzogen. Die „Äußere Laudach“ entspringt im Gebiet um den Traunstein beim Laudachsee. Die beiden Quellflüsse der „Dürren bzw. Inneren Laudach“ sind der „Platzbach“ und der „Edlbach“. Diese beiden beziehen ihr Wasser aus den waldreichen Kirchhamer Bergen - dem Hochkogl, dem Himmelreich, dem Feichtenberg sowie aus den Grenzbergen Bäckerberg und Haberg.

Die Geschichte der Gemeinde Kirchham ist eng mit der Geschichte der Pfarre Kirchham verbunden.

Der Name Kirchham scheint in alten Schriften in sehr unterschiedlicher Schreibweise auf. Man liest „Kürhrimb“, Khihamb“, „Khirichham“, „Chiricheim“ oder „Kirchheim“. Geschichtlich nachweisbar bevölkerten bereits um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. die Kelten, ein Volksstamm aus Gallien, dem heutigen Frankreich, dieses Gebiet. Flüsse, Berge und auch einige Orte führen heute noch Namen keltischen Ursprungs.

Um 15 v. Chr. kam unser Gebiet unter die Herrschaft des Römischen Reiches. Es kam reges Leben in die Gegend entlang der Traun, der Laudach und der Alm. Ansiedlungen wurden gegründet. Straßen und Wege wurden gebaut und vor allem der Boden gerodet und fruchtbar gemacht. In dieser Zeit führte eine Römerstraße - auch als „alte Salzstraße“ bezeichnet - von Gmunden nach Eisengattern. Sie führte beim Leitenbauer durch einen Hohlweg entlang der Laudach bis zur Bäckermühle, wo sich eine Furt befand. Über Kühberg - Faschingedt - Samstraße nach Haitzing - Aggsbach - Pamet nach Inzersdorf schlängelte sich diese alte Straße, wo sie in die wichtige Römerstraße von Wels über Phyrn nach Italien einmündete. Teile dieser Straße sind auch heute noch als „Hohlwege“ vorhanden.
Kampesberg leitet sich von Camp = Feld ab; daraus kann geschlossen werden, dass diese Gegend schon frühzeitig besiedelt war.

476 n. Chr. brach das Römische Reich zusammen. Nordische Völker stürmten über die Grenzen herein und vernichteten die blühenden Ansiedlungen. Zurück blieben verödete Ländereien und bald bildete sich wieder dichter Urwald.

Als später die Bayern in unsere Gegend kamen, ließen sie sich hier nieder und trotzten dem Urwald Ackerflächen und Wiesen ab. Zahlreiche Haus- und Ortsnamen mit den Endungen -ing, -ham, -um und -heim deuten auf Besiedlungen im 7. oder 8. Jahrhundert hin.

Im Jahr 1196 überträgt Bischof Wolfgang von Passau die Grund- und Patronanzrechte über die Pfarre Vorchdorf, der Mutterpfarre Kirchhams, dem Kloster Kremsmünster.

Am 14.06.1249 bestätigt Papst Innozenz IV in einer Urkunde Kremsmünster den Besitz seiner Güter und Kirchen. Darin wird auch die Laurentius-Kapelle in Chirichheim erwähnt. Dies stellt die erste urkundliche Erwähnung von Kirchham dar.

Um 1500 wurde das einschiffige Gotteshaus mit Netzrippengewölbe errichtet. Danach wurde das Presbyterium mit Netzrippengewölbe angebaut. Das Sakramentshäuschen wird von Fachleuten dem 15. Jahrhundert zugeordnet.

Die Gemeinde Kirchham verdankt ihre Entstehung dem provisorischen Gemeindegesetz vom 17.03.1849. Dieses Gesetz bestimmte, dass unter der neuen Ortsgemeinde „die als selbständiges Ganze vermessene Katastralgemeinde“ zu verstehen ist.


Pfarrkirche Kirchham und der alte Pfarrhof - Tusche Zeichnung laviert um 1800

Bei der ersten Volkszählung im Jahr 1869 werden in Kirchham 1.402 Einwohner gezählt. Bis zum Jahr 1981 steigt diese Zahl auf 1.552 Personen. Zwischen Mai 1981 und Mai 1991 steigt die Bevölkerungszahl sprunghaft auf 1.914 Einwohner an. Dies ist auf die starke Bautätigkeit in diesem Zeitraum zurückzuführen. Das von der Gemeinde Kirchham anlässlich der Volkszählung mit Stichtag 15.05.2001 ermittelte endgültige Ergebnis erbrachte 1.913 Einwohner.